Dienstag, Mai 30, 2006

Der Wanderer ins Nichts

Ein ziemlich übler Titel für einen Text.
Irgendwie weiß man schon so, was dem Titelhelden passieren wird und seit ich diesen Titel las, lässt mich der Gedanke nicht los, dass einige Leute wirklich so ihre Grabrede überschrieben haben könnten. Was ist mit all den Leuten, die alleine auf ihrem Sofa sitzen und nichts zu tun haben, ausser nachzudenken? Mit all denen, die im Leben für sich keinen Platz sehen oder keine Aufgabe? Die einfach existieren und eventuell auch leben, aber kein Leben führen?
Ich saß heute im Bus Richtung Uni - bezeichnenderweise kam die Sonne exakt in dem Moment heraus, in dem ich endlich sicher im Bus saß - und hatte wir immer Zeit. Kennt ihr das? Der Bus hält mal hier mal dort; rechts abbiegen, eine rote Ampel, die nächste Haltestelle... Jedenfalls kann man hunderte von Menschen beobachten, die vorrübergehen und man kann oftmals sehen, wie sie leben. Was tragen sie? Welche Tüten schleppen sie? Sind sie alt oder jung? Oh, in dem Alter schon ein Kind? Naja, die Eltern sehen ja auch so aus, als wäre Verhütung ein Fremdwort für sie. Okay, sie sehen so aus, als wäre Fremdwort ein Fremdwort für sie, aber immerhin scheinen sie das gute alte Familienleben zu würdigen. Aber, sind all diese Menschen glücklich? Haben sie einen Platz im Leben, der sie ausfüllt und ihnen mehr gibt als nur die Berechtigung zur Existenz? Was ist mit den angesprochenen Eltern. Sind sie wirklich glücklich mit ihrer Entscheidung? Nimmt ihnen das nicht sämtliche Freiheiten und ein ganzes Stück Privatssphäre? Wie verhalten sie sich? Bereuen sie es oder sind sie wirklich glücklich damit eine Familie zu sein?

Mittlerweile frage ich mich, ob meine Grabrede auch mit "Der Wanderer ins Nichts" überschrieben werden könnte, doch ich kann es mir nicht vorstellen. Ich hab so viel zu tun, ich werde so viel tun und ich habe so sehr das Gefühl mitten in meinem Leben zu stehen und glücklich zu sein und zu werden, dass ich mir wenig Gedanken darum machen muss, und doch mache ich sie mir trotzdem. Wie wird es sein, wenn ich alleine bin? Was, wenn ich wirklich mal irgendwann einsam auf meinem Sofa sitze und zu nichts mehr zu gebrauchen bin?
Meine Mutter wollte sich umbringen, als mein Vater starb. Sie fühlte sich alleine und zurückgelassen. So würde es mir auch gehen, auch wenn ich mir um soetwas keine Gedanken mache und auch keine machen will. Allein ein paar Stunden allein zu überstehen, ist schon eine harte Probe für mich, wie soll es dann sein, wenn es Tage oder gar Monate und Jahre sind? Wie gesagt, ich denke nicht darüber nach.
Die Sonne kommt auch endlich wieder raus (sie hat exakt die zwei Stunden aus voller Kraft geschienen, die ich in der Uni war - kaum war ich hier aus dem Bus begann der Platzregen. Das Wetter mag mich nicht!) und ich werde mich mal hier um alles kümmern. Neun Katzen wollen versorgt werden, wobei, vier nur indirekt und der Hund hat auch ein wenig Aufmerksamkeit verdient.

In diesem Sinne - nicht vom Wetter verarschen lassen -

dat Tigga.

Dark Thoughts and Grey Weather

Moin.

Keine Ahnung, wie es mr geht.
Ist sowieso gerade alles einfach nur egal. Irgendwie schwimmt sowieso alles im Graubereich, nicht nur das Wetter.
Für meine Englischübersetzung hab ich gestern eine 4 bekommen und meine Dozentin meinte einer Kommilitonin mitteilen zu müssen, dass die Absprache, die sie bezüglich des Übersetzungskurses getroffen hatten auch gerne auf mich ausweitbar wäre. Wie jetzt? Ich hab doch nur eine vier. Andere Leute haben nun schon die zweite 5,7. Ich meine, dass man denen anbietet, sie könnten den Kurs auch zuende machen und wenn sie nicht bestehen, wären sie halt eben nie dagegwesen, kann ich nachvollziehen, aber ich? Hey, das ist ne 4! Das ist bestanden und damit gut. Oder etwa nicht? Irgendwie hängt hier sowieso alles in der Schwebe. Meine Zwischenprüfungdzulassung ist mittlerweile auf einem guten Weg und wahrscheinlich werd ich nicht das schlechteste Ergebnis haben, allerdings wird es trotzdem nicht wirklich einfach und die Kopfschmerzen, die mich seit zwei tagen plagen machen das Arbeiten auch nicht wirklich einfacher. Trotzdem. Ich muss mit der doofen Hausarbeit ja langsam mal anfangen. Eigentlich warten auch noch Hausaufgaben auf mich, die ich für meine Proseminare hätte machen sollen. Allerdings war dazu weder Zeit noch Motivation vorhanden nach dem Arbeitsplan der letzten Woche.
Englisch hängt irgendwie vollkommen in der Schwebe... ob ich das hinbekomme? Ich muss nächstes Semester noch irgendwas zwischen 14 und 18 Semesterstunden machen. Ja, ist nicht viel, stimmt. Aber, wenn man sich mit ein paar tausend Studenten um ca. 100 Plätze in einem dieser Seminare prügeln muss, dann braucht man schon einiges an Glück. Und wenn ich das nicht habe? Dann muss ich wieder um alles mögliche kämpfen und der Stress hat nie ein Ende.
Naja, wenigstens hab ich bald mal meine fehlenden Möbel, endlich können auch mal irgendwelche Bilder an die Wand und es gibt keine kahlen Ecken und Wände mehr. Wie ich mich darauf freue endlich das Wohnlichmachen dieser Wohnung abzuschließen. Endlich Farbe und endlich auch das ein oder andere, was man sich leisten kann... für die Katzen nen Spielplatz, für den Hund nen neuen Schlafplatz, das ein oder andere Buch und so weiter und so weiter.
Nun denn, auf zur kommunistischen Internationale und auf zur Uni. Ich hab so keinen Bock! Naja, was auch immer... ich hab hier eh keinen Bock mehr!
Weg.

-Tigga-

Samstag, Mai 27, 2006

Turn around and follow me.

Irgendwie brauchen wir endlich mal ein neues System. Und damit meine ich nicht politisch, sondern eigentlich erstmal nur, was die Bildung angeht. Wie soll man denn den durchschnittlichen Bildungsstand der Deutschen verbessern, wenn jede Maßnahme, die man anstrebte doch auch wieder eine Kehrseite der Medaille hat?
Wenn ich in den Grundschulen regelmäßig sieben würde, wenn es Noten ab der ersten Klasse geben würde, wären viele Kleinen überfordert und Immigrantenkinder hätten wenig Chance zur Integration. Wenn ich nach der vierten Klasse mehr sieben würde und sagte, dass Gymnasien zu der Empfehlung der Grundschule auch noch Aufnahmetests machen sollten, dann hätte ich einen Überschuß an Haupt und Realschülern und damit wieder überfüllte Klassen, überforderte Lehrer und auch keine Verbesserung der durchschnittlichen Bildung.
Würde das Abitur schwieriger werden oder Universitäten für jeden Studiengang Aufnahmetests bereithalten, dann hätte ich an der Uni endlich Ruhe. Nie wieder dumme Fragen, keine unterbelichteten Idioten mehr in einem Kurs, der politisches Grundwissen erfordert. Würde schon reichen wenn man Brandt nicht mit Adenauer verwechselt, aber selbst das kann man ja nicht erwarten. Ehrlich gesagt, wäre ich hier Dozent, ich wäre schon längst mit einem traurigen gesichtsausdruck auf meinen Schreibtisch gestiegen, hätte meine Krawatte mit einem reellen Knoten an der Lampenvorrichtung angebracht und wäre gesprungen. Was die hier teilweise an Dummheit aushalten müssen ist unglaublich! Nun, und trotdem bringt diese Maßnahme nichts, denn, wenn ich all den durchschnittlichen deutschen Abiturienten den Gang zur Universität verweigere, dann werden Ausbildungsberufe überlaufen (sind sie ja eh schon) und der arme Hauptschüler findet nirgendwo mehr einen Ausbildungsplatz.
Also kann man in unserem System nichts ändern und man kann es auch nicht verbessern. was wir brauchen ist also mehr Geld für Bildung, kleinere Klassen, mehr Lehrer und vor allem ein neues Bildungssystem. Wie wärs mit dem skandinavischen? Witzigerweise haben die seit Einführun ihres Bildungssystems kein so großes Jugendarbeitslosenproblem mehr und auch einen höheren Bildungsstandard als wir. Ja, wenn es auch kein Pendant zum hauptschulabschluss gibt, kann man die Hauptschüler auch nicht durch Aufnahmetests an den Unis belasten. Man kann genügend lernen, man kann genügend hohe Abschlüsse ohne ein Studium machen und man kann sich mit viel mehr Auswahl beschäftigen, was man werden möchte. Hmm, mich ärgert Stumpfsinnigkeit und mich ärgert die Tatsache, dass an den Unis so viel zeug rumspringt, das rein von Intellekt, Arbeitsorganisation und Verständnis von Irgendwas hier nichts zu suchen hätte...

Nun, egal. Das reicht erstmal für das morgendliche Aufregen. Zwar könnte ich jetzt noch prima über meine Erkältung rummotzen, doch habe ich das Gefühl, dass die eher verschwindet, wenn ich sie ignoriere.
So, jetzt pflugs die Katzenklos gesäubert, dann unter die Dusche gespungen, tropfnass den Liebsten geweckt und gefrühstückt und dann kann der Tag kommen.
Heute abend kommt Matze... ich bin ja mal gespannt, was das dann wird.
Den Katzenkindern geht es jedenfalls prima und sie hatten gestern auch schon ihren ersten Besuch in Form von Sjard (okay, der war uns besuchen und musste die kleinen aber mal angucken.).
Ja, wie ich schon sagte, lass ich mich jetzt berieseln... in diesem Sinne: Enjoy your weekend ;)
Tigga

Mittwoch, Mai 24, 2006

Neue Grippetabletten braucht das Land!

Toll, alle naslang werde ich krank. Was eine Freude... und dazu noch mit so gutem Timing. Naja, hauptsache, ich kann morgen wieder an die Arbeit gehen, schließlich wartet noch ne hausarbeit auf mich.
Alle vier Kätzchen sind jetzt übrigens glücklich und wohlbehalten auf der Welt angekommen. Muss ein ziemlich kaltes Erlebnis gewesen sein, denn teilweise brauchte ihre Mutti wirklich einige Minuten, bevor sie anfing sie trocken zu lecken. Beim letzten hab ich also etwas nachgeholfen, damit das arme Kleine, das ausserdem schon recht blau aussah, weil sich seine Geburt so sehr hinzog, nicht auch noch frieren muss.
Ausserdem haben alle vier Kätzchen nun Namen, damit man sie auch irgendwie nennen kann und sie nicht auch noch Tigerkatze1 und Tigerkatze 2 oder das erste und das vierte nennen muss.
Die kleine Glückskatze heißt also Faye, was sowohl Glück als auch Fee bedeutet. Passt also prima. Die beiden kleinen Tigerkater heißen nun Strolch und Dunardel und der letztgeborene schwarze Kater mit dem weißen Latz, den weißen Lippen und der winzigen weißen Schwanzspitze heißt Merlin. Hach, irgendwie passen alle Namen und irgendwie hab ich die Kleinen jetzt schon liebgewonnen... hoffentlich passiert diesmla nichts unvorhergesehenes.
Am Wochenende kommt hoffentlich Besuch. Irgendwie bin ich sehr gespannt darauf, denn es wird ein alter Jahrgangsschulkamerad sein, mit dem ich in der Schule nie mehr als 5 Worte gewechselt habe. Ich erwähnte ja, dass man mich nicht ausstehen konnte... nun war ich Samstag auf einem Konzert seiner Band. Kam mit gemischten Gefühlen an, wurde aber sogleich freudig begrüßt, in den Backstagebereich gelotst und mit Bier versorgt. Matze studiert auch in Kiel. Naja, studieren ist der falsche Ausdruck. Er hat es "versucht" und macht nun schon im zweiten Semester Pause, was sich nächstes Semester ändern soll. Er erzählte mir, dass, als er sich einschrieb, er einen anderen meiner ehemaligen Schulkameraden traf, der ihm erzählte, wer aus unserem Jahrgang hier wäre und mit wem man sich treffen könnte. Die Aufzählung enthielt mich und Matze meinte, er wäre recht erstaunt gewesen, da oben angesprochener Kumpel eigentlich eher wählerisch ist, was seine Freunde angeht und er ausserdem mich nie ausstehen konnte. Darüber kann ich eigentlich nur grinsen. Man muss halt mal hinschauen, wenn man jemanden trifft. Man sollte nicht immer dem Rest glauben, sondern sich ein eigenes Bild machen. Das hat mein Kumpel getan, sich eigentlich recht gefreut und seitdem kommt er gerne mal nen Abend vorbei. Und wie sagte Matze Samstag so schön: "Erst nach der Schulzeit merkt man, dass gute Freunde Arschlöcher sind und sich genau diejenigen nicht melden, die es immer tun wollten. Andererseits merkt man, dass diejenigen, die eigentlich eher am Rand standen voll korrekte Menschen sind." Meinungen ändern sich eben und irgendwie bin ich da sehr stolz drauf, denn ich kann mir und meinem Jahrgang manchmal zumindest in Teilen beweisen, dass sie sich alle jahrelang geirrt haben! Die witzigste Situation an diesem Abend war für mich aber das Auftauchen eines anderen Jahrgangskollegen, dem der mittlerweile ziemlich breite Matze mein Handgelenk sämtlich Wackenbänder unter die Nase hielt und von mir sprach, als wäre ich nicht da. "Ey, die war auf Wacken. zwei Mal!!! Und wir haben uns gewundert, weil Sjard sie besuchen wollte... aber das war ja früher nicht so... weißt du noch..." Nach weiteren 2 Minuten ließ er mein Handgelenk wieder los und augenscheinlich wurde ihm bewußt, dass ich an angesprochenem Handgelenk zwangsläufig dranhänge, jedenfalls grinste er plötzlich.
Ich mag ihn. Als ich in die fünfte und damit aufs Gymnasium kam, traf ich ihn - noch einen Jahrgang über mir - jeden morgen im Zug, wir sprachen über Bücher und allen möglichen anderen Quatsch, bis er in die Mittelstufe kam, anfing zu kiffen, etc. Und auch, wenn er sich der allgemeine jahrgangsübergreofenden Meinung anschloss, ich wäre schrecklich (hey, ist jeder der nicht modisch rumläuft gleich scheiße?), hat er mich doch nie schlecht behandelt. Im Gegenteil, im Unterricht hatte ich immer Spaß mit ihm, als ich ab der Oberstufe mit ihm in einem Jahrgang war. Das hier ist also meine Chance - jedenfalls empfinde ich das manchmal so - all diesen leuten zu zeigen, was sie verpasst haben und all diesen Menschen zu sagen, dass sie ignorant und oberflächlich sind. Jeder, der vom Gegenteil überzeugt werden kann, weil er einfach mal zuhört, ist ein Erfolg und macht mich immer recht fröhlich. Während meiner Schulzeit ist es mir in der Oberstufe nur einmal gelungen jemanden von mir zu überzeugen, der mich eigentlich gar nicht leiden konnte. Dieser Jemand hatte aber im Jahrgang das Sagen und mein Leben wurde sehr viel stressfreier, auch wenn ihm nicht jeder glaubte, wenigstens ließ man mich in Ruhe. Ich hab einmal eine Diskussion über mich mit angehört, weil ich im Flur saß und auf einen Kurs wartete und eine Französischklasse ohne Lehrerin Zeit zum diskutieren hatte. Es ging darum, dass oben angesprochener Jahrgangslöwe mich zum Moderator des Abistreichs beförderte, und um ihm herum fast alle etwas daran auszusetzen hatten. "Die? Die ist ungefähr so komisch wie Fusspilz, ausserdem nervt sie." "Womit denn?" "Mit.. mit... ach, sie läuft komisch rum, sagt schlaue Sachen im Unterricht und ach, sie nervt halt. warum muss ich dir das erklären? Das ist ne allgemeine Tatsache!" "Hör sie einmal an, rede mit ihr, lass dir mal ihre Welt zeigen und du wirst sehen, dass dein Urteil, dass du fällst weil du oberflächlich und ignorant bist, einfach schlicht und ergreifend falsch ist. Sie wird das machen und damit Ende!" Ich hing mit offenem Mund auf dem Flur. Mich hatte jemand verteidigt. Gegen seinen besten Freund, der es bald nicht mehr war. Er hat sich nie die Mühe gemacht, den Vorschlag umzusetzen, aber er konnte nicht verhindern, dass ich moderiert habe und ich war gar nicht so schlecht. Oh, da fällt mir ein, das hab ich ja mit Matze zusammen gemacht *schmeiß* das mir das nicht vorher eingefallen ist...
Nun denn, das solls erstmal gewesen sein für heute.
In diesem Sinne - immer zweimal hinschauen -
Tigga.

Sleep is just a second away...

In meinem Fall ist Schlaf gerade noch ne ganze Weile weit weg. Es ist 2:49h am morgen und seit heute (oder mittlerweile gestern) nachmittag sitzen wir schichtweise hier herum und warten daruaf, dass unsere Pflegekatze endlich kalbt... äh wirft. Aber das Vieh will nicht... Jetzt setzen endlich langsam die Wehen ein. Zum ersten Mal. Erwartet werden aber so ca. 4-5 kleine Kätzchen, weswegen ich mir jetzt schonmal überlege, ob ich vielleicht Kaffee kochen gehen sollte. Dann wacht mein Liebster vielleicht auch nicht gar so grummelig wieder auf, wenn ich ihn dann in einer Viertelstunde wecke. Schließlich werden die Abstände zwischen den Wehen langsam aber sicher kürzer.Ist ja nicht so, dass ich morgen früh noch eine Einleitung zu einer Fachdidaktikarbeit schreiben muss, eigentlich auch noch 4 Arbeitszettel auf Erstellung warten und ich eine Zusammenfassung eines Textes ("Fassen sie es je kürzer desto besser!") noch um eine Seite verlängern muss ("Die anderen haben auch drei SEiten..."). Nun denn, ich kenne mich. Ich gönne mir weder Schlaf bis alle Kätzchen -hoffentlich- gesund auf der Welt sind, noch gönne ich mir morgen vormittag welchen, denn ich muss fertig werden. Die Texte über Papst Gregor V. wollen auch noch gelesen werden und das Tagesziel für morgen lautet ausserdem noch vorläufiger Aufbau der Hausarbeit. Dann werde ich irgendwann wirklich Schlaf brauchen, denn das Himmelsfahrtwochenende dient nur der Tatsache diese Hausarbeit zu verfassen - und das möglichst gut. Nun ja, hab ich wenigstens in den Semesterferien weniger zu tun, wenn ich jetzt schon eine der beiden zu schreibenden Hausarbeiten fertig habe. Dann brauche ich also nur noch: meine mündliche Zwischenprüfung bestehen, eine Hausarbeit schreiben, ein Referat in Englisch halten, eine Stundenplanung erstellen und vorstellen für eine Englischstunde und ach ja, anwesend sein. Meine Güte, nächstes Semester brauche ich erstmal Urlaub. Schade, dass ich mir den nicht leisten kann, weil das zweite Fach nach Zwischenprüfung schreit, aber hey, ich schaffe das schon. Haben gaaaaanz andere Leute vor mir geschafft und blöde bin ich ja auch nicht gerade.
Ein neuerlicher Wehenschub. Wenn diese Katze wenigstens aufhören würde so zu schreien... das macht sie seit Stunden schon und langsam aber sicher macht mich das wahnsinnig. Wo ist sie eigentlich? Ah, in einem der beiden aufgestellten Wurfboxen. Da liegt sie schon seit Tagen immer mal wieder drin. Ich hoffe nur, dass sie so "ruhig" bleibt, wie sie gerade ist. Naja, wenigstens schnurrt sie - auch während der Wehen. Dabei schaut sie mich allerdings so an, als wäre es mein Fehler, dass sie Schmerzen hat -.- .
Mir fallen gleich die Augen zu. Mittlerweile ist es genau 3h morgens. Alles schläft. Sogar auf der vielbefahrenen Bundesstrasse genau vor der Haustür fährt nicht ein Auto. Nichts. Niente. Nada. Bis auf das Katzengeschrei und das niedliche Geschnarche herscht hier absolute Stille. Da ist sie ja wieder. Und nun verzieht sie sich wieder in die Kiste. das geht so im zwei-Minuten-Wechsel. Da kann man Herrchen und Hund nur bewundern, die beide tief und fest pennen.
So, bevor mein Kopf noch auf die Tastatur sinkt und meine Augenlider gänzlich und für ne ganze Weile zufallen, gehe ich gleich erstmal Kaffee kochen. Jendrik-Kaffee. Wem das nichts sagt: mindestens doppelt so stark, wie gewöhnlich... Ich werde viel Milch und Zucker hineinschütten und hoffen, dass ich wach bleibe. Mittlerweile bin ich 21 Stunden wach. 21 Stunden voller Arbeit, nur von einem Ruhen unterbrochen und vielleicht so 30 min Schlaf.
In diesem Sinne - Katzen suchen sich immer besch... Zeitpunkte, um zu nerven.. naja, wenn man schon Nerva heißt, hat man das wahrscheinlich gepachtet. Coffee is just a second away... haltet die Ohren steif ;)

dat Tigga.

Montag, Mai 22, 2006

Was ein Glück!

"Der Verkehrslärm wird immer lauter. Gut, dass sie mit uns fahren!"
Und neben mir brüllt es so laut es kann: "Lü-beck-er - Arsch-löch-er!" und ähnlichen Schwachsinn... aber gut, dass ich mit dem Bus fahre *kopfschüttelt*. Gut, dass es nicht heiß ist und gut, dass nicht ein riesiges Polizeiaufgebot sich überall in der Innenstadt postiert.
Mann, war ich froh, als ich mich an der Uni endlich aus diesem Haufen nach Bier stinkender, gröhlender und ungeschlachter Menschen herausarbeiten konnte. Nichts gegen Fußballfans. Ich bin ja selber einer. Aber warum muss man immer genau gegen den sein, dessen Verein am nächsten dran ist? Ich meine, der FC Bayern gegen die Löwen, der HSV gegen St. Pauli und Bremen, Köln gegen die Borussia... alles irgendwie total affig. Ich meine, man kann ja einen Verein präferieren, aber muss das in Hass ausarten (mal von Bayern abgesehen, die sind zum Abschuss freigegeben
:P)? Nun, jedenfalls hatte ich Samstag noch einen tollen Tag in der UB und ich hab jetzt tausende Zettel, die nur mal wieder signalisieren, dass ich noch soooo viel zu tun habe diese Woche. Okay, meine Arbeit am Wochenende hat schon einiges erledigt, aber immerhin muss ich noch zu Freitag eine Hausarbeit schreiben. Also morgen lesen und Mittwoch und Donnerstag schreiben. Nichts ist mit der Ruhe und dem freien Tag. Naja, macht ja nichts...
In fachdidaktik war es ebenfalls spaßig. Irgendwo in einer Ecke hängt noch ein Zettel von der Unterrichtsbewertung (interessant, viel gelernt und die Gegenteile) und jedes Mal, wenn ich mich immer mehr langweile oder die Frau, die mir sagen soll, wie ich mich als Lehrer verhalten soll mal wieder auf den Mond wünsche, weil sie absoluten Müll quasselt ("ICH würde ja NIE mit einer Klasse draußen Unterricht machen. Das KANN ja NICHTS werden..."), fällt mein Blick auf diesen Zettel. "Wenig gelernt" steht dadrauf und ich muss schließlich wieder vor mich hin lächeln.
Manche Leute an der Uni sind aber auch zu dämlich. Beispiele?

-Dozent: "Was ist die Knesset?" Student: "Eine Stadt vielleicht?" Ohne Worte.

-Dozent: "Wie hieß der Sohn von Otto II.?" Student: "Otto I.?" natürlich... -.-

-Beim Referat über den polnisch-sowjetischen Krieg. Student: "Wann war denn der eigentlich nochmal?" Referent: "Keine Ahnung." Danke für die Info.

-Student: "Stalin? das war doch dieser Nazi, oder?" Na, klar und Göring, das war doch dieser französische Anarchist...

-Student: "Berliner sind merkwürdig.. aber ich finde alle Leute, die aus MeckPomm kommen, sind wirklich seltsam - zumindest teilweise." An Dummheit nicht zu überbieten!

Nun denn, mittlerweile ist mein Ego so riesig, dass es nicht mehr gesund ist... aber ich behaupte mal, dass das nicht meine Schuld ist :P

Themenwechsel.

Fällt euch auch auf, dass sich im Frühjahr immer tausende Leute finden und sich aber auch ebenso viele Leute trennen? Ich kann kaum noch mehr dieses ewige geschwanke zwischen "Liebe meines Lebens" und "Arschloch" ertragen. Wöchentlich wechselt der Zwischenstand und wöchentlich muss man sich neue Namen merken. Hormone scheinen eben doch verrückt zu spielen. Hmm, machen meine auch, aber auf eine andere Art und Weise *hust* .
Nun gut, ich mache mir jetzt einen Kakao, verkaufe bei diesem merkwürdigen Onlinegame weiterhin Drogen und ordne meine wirren Gedanken mal, dann noch ein, zweimal meine Triebe beruhigen und schließlich morgen früh wieder entspannt arbeiten. Wie schön.

In diesem Sinne - tut, wonach euer Körper schreit -
Liebe Grüße von
Tigga

Dienstag, Mai 16, 2006

Alter Finne!

Mann, mann, ich staune nicht schlecht. Meine Freunde gehen mit ihrer Punk/Ska-Band auf Tour. Und das nicht nur durch son paar wirklich coole Clubs in Deutschland, nein, es gibt auch n paar Konzerte in Dänemark und eins in den Niederlanden. Meine Güte, hab ich da lange nicht mehr nachgesehen, wie es denen geht und was die machen. Ob ich ein schlechtes Gewissen haben sollte? Nein, denn irgendwie bin ich immer noch ein ziemlicher Fan und das doch auch schon sowas von lange... der alte Sticker hängt immer noch an meiner Wand, ebenso wie diese den Jungs so unheimlich peinlichen Kinderfotos *hrrhrr*. Ja, und den selbstgebastelten Flyer von dem Konzert, das ich als erstes miterlebt habe, hab ich auch noch. Nun, sollte jemand Lust haben eine richtig gute Punkband zu erleben, folge er/sie meiner Linkliste und höre mal in die Mp3s der Jungs rein - einfach nur fett!
Genug des Rumgeschleimes... ich freue mich nur drüber. Anlass des Besuches auf ihrer HP war eigentlich die Tatsache, dass ich am Wochenende mal wieder in meiner alten Heimatstadt bin und mir ein gutes, altes Punkkonzert geben werde. Mal sehen, wen ich da alles kenne... Jedenfalls sind mir schon zwei der spielenden Bands besser bekannt und ich wollte schon seit längerem mal einen Liveauftritt von denen sehen. Allerdings hab ich so ein wenig Bedenken, denn ich kann mir unter Artrock wenig vorstellen, und das, was ich bis jetzt darüber gefunden habe hört sich ehrlich gesagt an, als würde jemand auf einer Säge musizieren und dazu eine Katze jammervoll klagen. Nun denn, ich bin ja für alles offen und lasse mich überraschen... notfalls geh ich n Döner essen oder verziehe mich in den Irish Pub, da gibt es dann Erholung für die Ohren :P

Aber mal zurück zu meinem Tag: alles begann mit Blut abnehmen beim Arzt - ich hasse Blut abnehmen, Spritzen, Ärzte, Krankenhäuser, aber von der Arzthelferin lasse ich mir gern Blut abnehmen, bis auf das Gepieke ist das nämlich jedes Mal irre witzig. So auch heute. Die neueste Ausgabe von einer scheußlichen Jugend-Frauen-Zeitschrift in der Hand, kommt sie ins Zimmer und hält mir einen Psychotest unter die Nase "Welcher Sex-Typ sind sie?". Ich hab das erstmal skeptisch angegeguckt und dann aus lauter Langeweile angefangen diesen Test zu absolvieren. Selten so gelacht. Raus kam, dass ich ein eher wilder Typ bin, der gerne mal hart angefasst wird und auf Quickies steht. Soweit mag das stimmen. Jedenfalls, wenn meine Stimmung danach steht. Weiterhin stand da: "Typen, die auf Kerzenlicht und kuscheln stehen, sind nichts für sie.". Bitte wer hat denn diesen Schwachsinn konzipiert? Ist es nicht eher so, dass man eine gewisse sexuelle Grundlage für Interessen hat, aber eigentlich doch alles mal mag? Ich kann mich genauso fallen lassen, ankuscheln, das Spiel von Kerzenlicht auf nackter Haut genießen, wie ich auch einfach gern mal aufs Bett geworfen werde und ähm ja... nicht jugendfrei ;). Wie kann es da sein, dass es laut dieser Zeitschrift nur drei sehr festgelegte Sextypen gibt? So'n Quatsch. Naja, jedenfalls hat mir das das Blut abnhemen ziemlich versüßt und ich bin mit einem Lächeln aus der Praxis wieder verschwunden.
Schließlich bin ich nach mehreren Aufräumaktionen in die Uni gefahren, hatte ein Gespräch mit meinem Dozenten wegen meiner Fehlzeiten und im Anschluß auch gleich das Proseminar bei ihm. Mal ehrlich, hätte mir der Kerl nicht letzte Woche als ich anrief sagen können, dass er für heute einen Geographietest plant? Mann, ich hab doch von solch einem Mist gar keine Ahnung. Und dann ist der auch noch so fies und gibt einem ne Karte, wo nur Grenzen und Flüsse drauf zu erkennen sind, wenn man denn in der Lage ist sowas voneinander zu unterscheiden auf einer Schwarz-Weiß-Kopie. Ich bin das nicht. Und vorbereitet war ich auch nicht. Glatte Sechs. Setzen. Ich bin so schlecht -.-
Naja, wenigstens hab ich heute meinen Schein für mein Alte Geschichte-Proseminar abgeholt und hey, ich hab 2,0. Das ist doch mal was wert... endlich mal ein Schein mit einer guten Note!

Um mich herum faucht es und knurrt es, aber auch das wird langsam weniger und unsere trächtige Pflegekatze begint sich hier einzuleben, auch die anderen trauen sich langsam wieder etwas mehr herumzulaufen. Man wird sehen, wie lange das noch dauert. Was ein Katzenjammer! Nun, jedenfalls kuscheln alle und mauen und schnurren, wenn sie nicht gerade knurren. Unsere Pflegekatze schnuckert. Was schnuckern ist, wollt ihr wissen? Nun, eigentlich könnte man auch sagen, dass sie glurrt. Na, immer noch keine Idee? - Sie schnurrt und gluckert gleichzeitig. Das hört sich vielleicht witzig an, aber hey, immerhin fühlt sie sich wohl.

Dann hab ich heute noch in dem Blog einer Freundin herumgeschmökert. Irgendwie hat mich ziemlich berührt, was sie schrieb. So viel von sich preiszugeben ist sicherlich nicht leicht und die Zeit war sicherlich auch nicht leicht für sie. Daran bin ich nicht unschuldig, aber über Schuld oder Unschuld soll hier nicht mehr nachgedacht werden. ich war aber recht erfreut zu lesen, dass sie wieder lächeln kann, den tag genießen kann und wieder ein Kribbeln im Bauch verspürt. Das ist ein wunderbares Gefühl und ich gönne ihr das von Herzen.
Letztes Jahr um diese Zeit war alles nicht so schön einfach und nicht so übersichtlich und vor allem manchmal schmerzhaft - für alle. Aber heute? Irgendwie ist alles in Ordnung, und irgendwie klappt auch der Kontakt meist reibungslos. Ihre Bücher dienen mir gerade als Gute-Nacht-Lektüre, auch wenn ich nichtmal selber lesen muss, weil Jemand es nicht erwarten kann, selbst die Nase in diese Bücher zu stecken. Aber das will ich ihm auch nicht verbieten, wenn mir dafür vorgelesen wird, bis ich schlafe. Ihre Sonnenblume ist in unserem Schlafzimmer und verstrahlt ein wenig Fröhlichkeit mehr. Schon merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie die Exfreundin meines Verlobten ist. Aber eigentlich ist genau das auch ein großer Vorteil... in vielerlei Hinsicht *grinst verstohlen*. Sie ist mir im letzten Jahr wirklich ans Herz gewachsen und mir liegt viel daran zu wissen, dass es ihr gut geht, sie klar kommt und sich wirklich ausleben kann. Ich lese ihre Gedichte und Geschichten, finde viele wirklich gut und denke so manches Mal beim Lesen ihres Blogs "So geht es mir auch" oder "DAS kann ich wirklich gut verstehen". Oftmals lache ich auch schallend und überhaupt füllt das Lesen manchen Tag mit ein paar fröhlichen Momenten oder ein paar nachdenklichen. Das sind Dinge, die ich nicht missen will. Und wenn wir auch sicherlich nie "beste Freundinnen" werden, so ist es doch schön zu wissen, dass es Leute gibt, die manchmal ähnlich denken, wie man selbst. Nun, nachdenken ist etwas, was ich oft und manchmal viel zu viel mache und deswegen bleibt hier erstmal ein Ende der Ausführungen offen.

Ich verziehe mich jetzt auf mein Sofa, trinke noch einen schönen warmen Vanille-Chai (ich möchte mal wieder nach Rostock - im Café schmeckt der gleich nochmal so gut und ausserdem wohnt ein guter Freund gleich um die Ecke, den ich hoffentlich auch ohne bahnfahren meinerseits bald mal wieder sehe. Freude wächst. Täglich. Das ist gut, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. *lächelt*) und genieße den restlichen Abend.

In diesem Sinne: guckt euch mal die HPs an und hört guten Punk!
Alles Liebe vom
Tigga.

PS: Jemand Lust auf viele gute Punkbands und wenig Geld bezahlen? Dann einfach mal bei google nach dem Krückau Festival forschen (klarer Fall von URL vergessen - ich werde alt -.-) und dann Revolverheld, 4Lyn und die Surfits genießen...

Montag, Mai 15, 2006

All's well that ends well

Let me not to the marriage of true minds
Admit impediments. Love is not love
Which alters when it alteration finds,
Or bends with the remover to remove:
O no! it is an ever-fixed mark
That looks on tempests and is never shaken;
It is the star to every wandering bark,
Whose worth's unknown, although his height be taken.
Love's not Time's fool, though rosy lips and cheeks
Within his bending sickle's compass come:
Love alters not with his brief hours and weeks,
But bears it out even to the edge of doom.
If this be error and upon me proved,
I never writ, nor no man ever loved.


Mit Sechszehn war ich klein, naiv und weit weg von Zuhause. Die elfte Klasse brachte mir zwei Dinge: erstens einen halbjährigen Aufenthalt in Dänemark und damit verbunden sehr viel Selbstständigkeit und sehr viele gute und schlechte Erfahrungen und einen wirklich guten Freund. Meine Familie vergrößerte und verkleinerte sich fast gleichzeitig. Als mein Vater gestorben war, war er da, zwar nur virtuell, aber er war da, nahm mich zumindest gedanklich in den Arm und, was noch fast wichtiger ist, oftmals auch an die Hand. Ich hatte bis dato immer gedacht, chatten wäre eine Beschäftigung für Loser ohne Freunde und Freizeit, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Ich saß im Arbeitszimmer meines Gastvaters, schaltete den PC ein, schaute nach meinen Emails und seufzte, weil ich - wie eigentlich immer - nicht eine hatte. Zuhause schien mich niemand zu vermissen, gut, wer auch? Mein Jahrgang war wahrscheinlich eher froh, dass ich weg war, denn wirklich leiden konnte mich keiner. Wer hätte mir also eine Email schreiben sollen. Die einzigen, die mich doch mal erreichten, waren diejenigen Mails, die mein Oberstufenkoordinator mir bezüglich der Leistungskurswahl und meiner Lateinnachprüfung schickte. Nun, ich saß also vor meinem PC und wusste nicht, was ich mit dem angefangenen, hausaufgabenlosen, verregneten Nachmittag anfangen sollte. Da kam ich auf die Idee chatten zu gehen, denn irgendwie wollte ich gerne mal wieder in meiner eigenen Sprache reden. Kein Englisch, kein Dänisch, kein Gemisch aus beidem - endlich mal wieder Deutsch und sich beim "sprechen" nicht konzentrieren müssen. Also suchte ich mir einen höchstkreativen Nick (man kombiniere sein Lieblingstier mit einem x-beliebigen Adjektiv und fertig!)und wanderte in einem Chatroom, der mir vom Namen her interessant erschien. Keine Stunde später hatte mich jemand adoptiert und ich habe dann ziemlich schnell massig Leute kennengelernt und war erstmal tierisch überfordert ("Ich bin deine Urgroßmutter" "...dein Onkel" eigentlich fehlte nur "...dein Cousin dritten Grades mütterlicherseits"). Schnell merkte ich, dass täglich die gleichen Leute anzutreffen waren und schloß schnell Bekanntschaft mit vielen, ebenfalls fühlte ich mich bald fast heimisch und war eigentlich recht froh nachmittags mit irgendwem reden zu können (mein Gastvater und ich teilten uns 200m², nachdem meine Gastschwester spontan ausgezogen war - aber hey, das war wirklich klasse mit ihm alleine zu sein :) jedenfalls kam er abends erst spät nach Hause und ich war alleine. ), wenn niemand Zeit und Lust hatte seine begrenzte Zeit mit mir zu teilen. Ich weiß noch, dass mich zwei drei Leute ziemlich schnell recht beeindruckten und dass bald daraus mehr wurde als Bekanntschaft oder Freundschaft. Im Zuge des allgemeinen Adoptierens, adoptierte ich mir einfach einen großen Bruder. Allerdings nicht nur für diese virtuelle Welt, sondern auch auf einer all zu realen Ebene. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass es sein konnte, dass man mit einer Person so viel gemeinsam haben kann. Angefangen hat es bei den leistungskursen, dann kamen Autoren, Musik, lieblingsessen, Ekel vor Champignons... irgendwann wurde es einfach nur unheimlich und ich beschloss, dass man nur mit Brüdern so viel gemeinsam haben konnte und war fortan als geborenes Einzelkind froh, mich hinter einem starken Rücken verstecken zu können, zu wissen, wo Hilfe zu erwarten war und ich Ratschläge bezüglich allem und jedem einholen konnte.
Wie aufgeregt war ich also, als meine Mutter mir - mittlerweile wieder Zuhause angekommen - eröffnete, dass sie plane an meinem Geburtstag nach Berlin zu fahren. Ohne Nachzudenken hab ich glaube ich nur erwidert "Das ist klasse, dann kann ich Ares besuchen". Ich glaube, sie fand das gar nicht gut. Irgendsoeinen ominösen, noch nie gesehen Internetknilch aus einem dieser "Chaträume" wollte ihre Tochter treffen. Noch dazu an einem Tag, der eigentlich meiner Mutter gehören sollte und wo sie geplant hatte, so viel zu machen, anzusehen und zu erleben. Im Endeffekt fügte sie sich dann aber und versprach - nicht zuletzt, weil ich Bücher für das Abi erhalten sollte - mit einer alten Bekannten einen Kaffee trinken zu gehen.
Ein paar Tage später also saß ich, ziemlich nass geregnet und verfroren, mit einer riesigen Tüte Donuts für einen Freund in der Hand vor dem Bahnhof Zoo und wartete. "Wir kommen n bischen später". Wir? Ach ja, seine Freundin. Hey, auf die freue ich mich auch. Bischen? Mann, ich hab so gefroren, dass mich der Strassenfeger-Verkäufer schon bedauerte... -.-dafür hab ich ihm dann aber auch eine Zeitschrift abgenommen, ihm zwei Donuts geschenkt und mich lesenderweise an eine Laterne gelehnt. Irgendwann würde das Bischen schon um sein. Nervosität ist übrigens ein ganz schön nerviges Gefühl.
Als beide dann auf mich zu kamen, ging es gar nicht mehr. Ich hab mich so gefreut, dass auch Warten im Regen total nebensächlich war. Auch die Chemie stimmte auf Anhieb. Das hatte ich nicht erwartet, aber das machte alles noch schöner und ich verbrachte einen ziemlich albernen und lustigen Nachmittag mit meinem "großen Bruder" und seiner Freundin. Schließlich hatte sogar meine Mutter noch die Gelegenheit beide kennnezulernen und verschonte mich folglich auf der gesamten fünfstündigen heimfahrt nicht mit "Der sieht aber süß aus und so nett ist der und dass er dir seine Bücher geliehen hat, finde ich richtig freundlich, die kannst du so gut gebrauchen, sowieso macht er einen sehr intelligenten, zuvorkommenden, freundlichen, fröhlichen Eindruck und eigentlich könnte der uns doch auch mal besuchen, oder was meinst du? Jedenfalls kümmert er sich ja prima...bla bla..." ich schaltete meine Ohren runter. Kein Wort über sie. Ich wusste in Hamburg angekommen auch nicht wirklich, ob meine Mutter ihn adoptieren wollte oder gleich mit mir verheirateten, am besten auf der Stelle.
Längere Zeit passierte nun recht wenig, ausser, dass ich merkte, dass ich mich etwas mehr zu ihm hingezogen fühlte, als zu einem Bruder. Aber, realistisch veranlagt, wie ich war, belächelte ich mich selbst, fand achtzehn schriftliche Gegenargumente zu diesen wachsenden Gefühlen und verdrängte sie schließlich vollkommen in dem Entschluß meinem großen Bruder immer eine kleine Schwester und eine gute Freundin zu bleiben.
Schließlich ging es langsam aufs Abitur zu, ich vergaß ihn vollständig, jagte anderen nach, fand mal Glück mal nicht und ich überlegte, wo ich studieren könnte. Die natürliche Veranlagung nie zu weit von der Heimat weg zu sein, ließ nur drei Universitäten zu: Kiel, Bremen und Rostock. Bremen gefiel mir nicht, Kiel war mir zu grau, trist und hatte eine scheußliche Mensa, aber Rostock begeisterte mich. In der Folgezeit rief ich meinen Bruder einfach mal an, um mich nochmals für die mittlerweile ziemlich hilfreichen Bücher zu bedanken und ein wenig von meinen Zukunftsplänen loszuwerden. Die Antwort war, "ich bin grad nach Rostock gezogen und sitze in der Straßenbahn". Meine Güte, die Stadt hatte ja immer mehr Vorteile und wieder musste ich sehr über all die Zufälle lachen, die uns immer wieder Geminsamkeiten bescheinigten. Schließlich folgte eine Einladung für Sylvester, die ich nach einigem Hin und Her dankbar annahm. Ich konnte ja nicht wissen, dass es richtig schrecklich werden würde. Ständige Sticheleien und kleinere Konflikte zwischen ihm und seiner Freundin blieben nicht aus, ständig hatten sie sich mehr oder weniger heftig wegen irgendwas in den Haaren. Wer Schuld daran hatte, war mir sowas von egal, aber irgendwann hatte ich nur noch Sehnsucht nach Zuhause. Irgendwie schwelte irgendwas zwischen ihnen, irgendwas unausgesprochenes stand im Raum, aber ich besaß genügend Takt um nicht nachzufragen. Ich wollte es nicht wissen, ich wollte nur Sylvester feiern und mich amüsieren. Aber das ging nur teilweise. Die einzige Zeit, die ich hatte, um einfach abzuschalten, waren zwei Stunden Kino mit meinem Bruder in einem Film, den ich nur halb mitgeschnitten habe, da ich ständig nachdachte. Ich sah, dass er sich seit Berlin, das ja nun schon einige Zeit zurück lag sehr verändert hatte. Er war kaum noch ausgelassen, albern und fröhlich und irgendetwas quälte ihn, deshalb war ich dankbar für jedes kleine Lächeln, das seine Augen strahlen ließ und ich hatte das Bestreben diesen Zustand dessen Ursache ich nicht kannte, nicht wusste zu ändern. Was war es, das ihn bedrückte? Gab es dafür eine Lösung? Zwingen zu reden, kann ich ihn auch nicht und wie könnte ich ihm schon helfen? Ich bin jünger, ich verstehe sicherlich eh nicht, was es ist, das ihn stört oder bedrückt und eh wird er keinerlei Wert auf meinen Rat legen. Nachts lag ich lange wach, als beide schlieen und sah ihm im bleichen Mondlicht daliegen und träumen. Es schien nichts angenehmes zu sein und brachte mich nur weiter zum Grübeln. Ich verstand es nicht, konnte keine Schlüsse ziehen, dachte mir jedoch, dass zwischen beiden etwas nicht stimmte und das wollte ich auf keinen Fall ins Licht zerren, sollte es ihr Geheimnis bleiben.
Grüblerisch bin ich nach Hause gefahren - nicht zuletzt, weil der geschwisterliche Abschiedskuss eine entscheidende Sekunde zu lange dauerte, um bloß freundschaftlich zu sein... aber sowas kann ja passieren, sagte ich mir -, in mir immer noch der starke Wunsch all das zu ändern. Schließlich bestand ich mein Abitur und traf Vorkehrungen für einen Umzug nach Rostock. Wiederum war ich diesmal eine ganze Woche lang da. Das Gleiche in Grün passierte, man stritt sich, man pöbelte sich an, man ignorierte sich gegenseitig und mittendrin saß ich vollkommen verunsichert, unwissend und schon wieder voller Sehnsucht nach Hause. Nachts ertappte ich mich über die Situatio nachdenkend wieder bei altbekannten Gedanken und Gelüsten. Wieder belächelte ich mich selbst, ermahnte mich selbst und ignorierte und verdrängte alles, was sich in dieser Richtung entwickelte. Ich fand ein paar wirklich nette Wohnungen, lernte ein paar sehr spezielle Menschen kennen, von denen mir zumindest einer sehr ans Herz gewachsen war, da er mir ernsthaft Zuflucht bot und meine Eindrücke der Situation bestätigte. Ich glaube, dieses halbstündige Gespräch haben wir damals beide gebraucht, um das alles mal loszuwerden, das Geheimnis zu entschlüsseln (oder es zumindest zu versuchen), Schlüsse zu vergleichen und zu überlegen, was man machen könnte. Wir kamen zum selben Ergebnis, das eigentlich recht radikal war und im Endeffekt sogar dem entsprach, was passierte...
Sie trennte sich von ihm. Ich fiel aus allen Wolken. Ich wusste nicht, was zu tun war. Ich wollte ihn nicht unglücklich sehen. Das erste Mal, seit wir uns kennnelernten erzählte er mir seine Probleme, ich wusste gar nicht, wie ich darüber denken sollte und versuchte mein Möglichstes, um ihn wieder aufzubauen (allerdings ging das nur via telefon und Internet, da ich in Kiel studieren musste, weil mein Abiturschnitt von 2,3 für die Uni in Rostock zu schlecht war). Schließlich fingen wir gleichzeitig, wahrscheinlich unbewusst, an miteinander zu flirten. was passierte denn da?! Moment, das wollte ich doch gar nicht, oder doch? Nein, wollte ich nicht! Ich wollte, dass er glücklich wird, aber doch nicht so. Nein, nein, er sollte - sofern er seine Freundin nicht zurück wollte - sich eine neue suchen. Intelligent müsste sie sein, charismatisch, fröhlich und schlecht aussehen sollte sie auch nicht. davon wird es an der Uni in Rostock ja hunderte geben und bei seinem Charme würde er sicherlich bald eine finden. Also hieß die Devise "Aufbauen, stützen, helfen". Das funktionierte auch prima und bald hieß es "Ich hab ja auch nur eine einzige Alternative, aber das geht nicht". Warum denn nicht? "Sie hat einen Freund". Unter Kerlen aufgewachsen und meinem Bruder nur das Beste gönnend sagte ich dazu "Ach, ist doch egal, nimm sie dir, wenn du sie willst". Gleichzeitig keimte langsam Eifersucht in mir auf, die sofort wieder unterdrückt wurde, sich allerdings nicht unterdrücken ließ. Die Alternative hörte sich toll an - zu toll, um genau zu sein. Sie sollte hübsch sein, sagte er, und nett und fröhlich und ähnliche Musik hören, intelligent und charismatisch wäre sie auch. Mein derzeitiger Mitbewohner fragte, warum ich den PC anknurren würde... ich bin also rot geworden und hab mir eingestanden - und voller Verwunderung bemerkt - dass die Eifersucht mittlerweile so groß war, dass es fast schon körperlich weh tat.
War ich etwa verliebt? war nun endgültig das passiert, was nie passieren sollte? Was aber schon immer in mir geschwelt hatte? Aus dem kleinen rauchenden Ästchen wurde schlagartig ein brennendes Feuer, als in mir langsam die Erkenntnis reifte, dass besagte Alternative ziemlich viel mit mir gemeinsam hatte. Moment, konnte es sein, dass sie ich war? Nach langen Versuchen ihm dieses aus der Nase zu ziehen hatte ich es endlich geschafft: "Ja, verdammt, ich finde dich toll..." ich bin fast vom Stuhl gefallen. Nun lagen eigentlich nur noch vier Dinge zwischen uns: sehr viele Kilometer, Zeit, mein damaliger Freund und Unsicherheit. Würde das, was da über Kabel und Datenbanken ablief auch im richtigen Leben funktionieren? Ich denke, wir fieberten beide einer gemeinsamen Woche entgegen, und als der Zeitpunkt endlich da war, dauerte es ganze fünf Minuten, bis mir klar wurde, dass das nicht nur funktionieren würde, sondern noch ganz anderes Potenzial hatte. Diese Woche hat so viel gebracht, so viele Eindrücke, so viele Erfahrungen, so viele neuen Gemeinsamkeiten, die wir noch nicht festgestellt hatten. Sie beinhaltete wunderschöne, sonnige Tage am Strand, hochverwunderte Leute, denen Hamburger aus der Hand fielen, endlich wieder ein durchgängiges Strahlen, so manche Albernheit und nicht zuletzt wunderschöne und sehr, sehr kurze Nächte. Aus Bruder und Schwester wurden ganz andere Kategorien. Kategorien an die nie jemand einen weiterführenden Gedanken verschwendet hatte oder diesen zugelassen hatte.
Seit dem ist nun fast ein Jahr vergangen, viele Steine lagen im Weg, doch heute leben wir schon seit gut 3,5 Monaten zusammen in unserer Wohnung, hier im hohen Norden, und wissen beide, dass wir nie wieder getrennte Wege gehen werden. Das sagen auch die beiden silbernen Ringe, die seit nun sechs Monaten ein ewiges Versprechen besiegeln. Wie lange es nun noch dauert, bis diese Ringe den Finger wechseln ist noch ungewiss, vielleicht passiert das schon bald, vielleicht dauert es noch etwas. Fest steht jedenfalls, dass kein Standesbeamter notwendig ist, um unsere Versprechen abzunehmen, denn was wir uns gegenseitig versprochen haben, wird eh verwirklicht und mal ehrlich, was ändert ein Eheversprechen an der jetzigen Situation. Ja, jemand nimmt auf, dass wir einander lieben, ehren, respektieren wollen, dass wir einander immer zur Seite stehen werden, egal ob es gute oder schlechte Zeiten sind, aber ist das uns nicht eh klar? Steht das nicht fest? Doch, für heute und für immer!
Wir sind beide endlich Zuhause, wissen, dass es hier immer Jemanden gibt, der einen versteht, zuhört und unterstützt und das ist das wichtigste, was man im Leben erreichen und haben kann!

Und nun sitze ich hier. In mir sind so viele Erinnerungen wach geworden. Erinnerungen an Nächte, an ein leises, aufgeregtes "Ich liebe dich", an Freudentränen, an einen wunderschönen, liebevollen und vollkommen überraschenden Antrag, an ein Versprechen und an noch so viel mehr.
Ich ignoriere, dass er gerade grinsend unter der Dusche verschwindet, ich ignoriere auch immer noch krampfhaft die offene Badezimmertür und den Wasserdampf, der wie Nebel durch den Flur streift. Ich ignoriere meine Gänsehaut und auch den Drang ebenfalls im Bad zu verschwinden. Mein Herz schlägt schneller und wahrscheinlich lächele ich gerade ziemlich abwesend vor mich hin. Ich weiß, dass ich meine Wünsche jederzeit erfüllen kann, ich weiß, dass ich nur fragen muss, damit mir die Welt zu Füßen gelegt wird, doch das will ich nicht. Was ich genau will, steht gerade nicht zur Debatte, aber ich denke, ich werde jetzt spontan zwei, drei Stunden schlafen gehen und mal sehen, was passiert, wenn mein tropfnasser Verlobter sich ein neues Tshirt aus dem Schlafzimmer sucht.

In diesem Sinne - lebt eure Träume und macht sie wahr, wenn ihr die Gelegenheit habt.

Liebe Grüße von
Tigga.

PS: Wie Shakespeare schon im 16. Jahrhundert schrieb:
If this be error and upon me proved,
I never writ, nor no man ever loved...
*verschwindet lächelnd*

It's A New Day!

Guten Morgen.


Why, you wanna tell me how to live my life?
Who, are you to tell me if it's black or white?
Mama, can you hear me? Try to understand.
Is innocence the difference between a boy and a man.
My daddy lived the lie, it's just the price that he paid.
Sacrificed his life, just slavin' away.

Ohhh, if there's one thing I hang onto,
That gets me through the night.
I ain't gonna do what I don't want to,
I'm gonna live my life.
Shining like a diamond, rolling with the dice,
Standing on the ledge, I show the wind how to fly.
When the world gets in my face,
I say, Have A Nice Day.
Have A Nice Day

Take a look around you; nothing's what it seems
We're living in the broken home of hopes and dreams,
Let me be the first to shake a helping hand.
Anybody brave enough to take a stand,
I've knocked on every door, on every dead end street,
Looking for forgiveness,
what's left to believe?

Ohhh, if there's one thing I hang onto,
That gets me through the night.
I ain't gonna do what I don't want to,
I'm gonna live my life.
Shining like a diamond, rolling with the dice,
Standing on the ledge, I show the wind how to fly.
When the world gets in my face,
I say, Have A Nice Day.
Have A Nice Day.



Ja, an dieser Stelle sollte ich mich vielleicht für das lange Nicht-Schreiben entschuldigen... nunja, aber ich war krank und nicht nur einfach krank, eigentlich ging es mir durchgehend beschissen. Anders kann man das nicht ausdrücken. 21 mal Erbrechen an einem Tag und einer Nacht ist wirklich nicht angenehm und zerrt zusätzlich noch ziemlich an den Nerven und schlägt aufs Gemüt. Heute geht's mir aber wieder prima und endlich, endlich kann ich auch wieder in die Uni und mir all diese hochinteressanten Kurse geben (Ich hab ja so Lust auf Philosophie, nur schade, dass ich das nicht studiere.) und mich langweilen lassen. Ihr wollt Beweise, dass es mir wieder gut geht? Was, wenn ich sage, dass es mich riesig freut, dass die Sonne scheint? *grinst* Ja, freut mich wirklich, es wird wieder warm und draußen sind wieder Blätter an den Bäumen.
Was macht mich denn eigentlich so fröhlich, wird sich nun manch einer fragen.Die Antwort wäre: "Das hat mehrere Gründe."
Zum Einen gibt es hier bald wieder kleine Katzen und ich freue mich sehr auf sie, denn diesmal bleibt sicherlich auch ein Kätzchen für mich übrig, vielleicht sogar eine kleine Faye - wer weiß.
Zum Zweiten hab ich eine dampfende große Tasse Chai vor mir und den hab ich wirklich vermisst.
Der dritte Grund ist privater Natur - und eigentlich der wichtigste - nun, kurz gesagt: ich war in meinem Leben nie so glücklich und hab mich nie so sehr Zuhause gefühlt, wie jetzt. Endlich bin ich irgendwo angekommen und muss mein Leben nicht mehr mit Suchen verbringen, ich habe Ziele und Träume und das Wichtigste an diesen ist, dass sie alle nicht schwer zu verwirklichen sind und schon in absehbarer Zeit wahr werden, obwohl sie mir die Welt bedeuten. Wie viele Träume hat man, denen man vergeblich nachjagt? Die einfach nicht zu erreichen sind, auch wenn man sich das gerne vorstellt? Ich hab immer gedacht, alles, was ich mir wünsche, werde ich mir selbst und ganz allein hart erarbeiten müssen, aber dem ist eigentlich gar nicht so. Irgendwie geht das immer zusammen. Irgendwie braucht und hat man immer Hilfe. Wenn man diese nicht hat, wird man auch mit Erreichen seiner Ziele nicht wirklich glücklich sein. Wie glücklich kann man sein, wenn man alles kaufen kann, aber nichts mehr geschenkt bekommt? Wie glücklich kann man sein, wenn man alles erreicht hat, es aber mit niemandem teilen kann? Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen und ich freue mich so sehr auf das Erreichen meiner kleinen, spießigen Ziele, dass mich eigentlich alles andere auffrisst. Kennt ihr das Gefühl, wenn man vor lauter Freude an nichts anderes mehr denken kann? Wenn das Herz zu zerspringen droht und zeitweilig sogar so hart schlägt, dass es wirklich weh tut? So geht es mir gerade und so wird es mir auch noch eine ganze Weile weiter gehen. Da bin ich mir jedenfalls sehr sicher. Eigentlich absolut sicher. In letzter Zeit passieren zu viele zu schöne Dinge, die all das Schlechte vergessen machen.

In diesem Sinne - have a nice day! Und hört mal wieder Bon Jovi ;) -
Liebe Grüße vom
Tigga.