Dienstag, Oktober 20, 2009

Back to the Roots

Unglaublich. Ich bin so versunken, in allem, was mein Leben und mein Studium von mir fordern, dass ich tatsächlich über ein Jahr nicht mehr in meinen Blog geschaut habe.
Ich hab auch augenscheinlich total vergessen, wieviel Spaß es macht, ausgiebig loszuwerden, was der Tag, die Woche (in meinem Fall das Jahr...) gebracht hat.
Zwischendurch immer mal wieder ein gedanklicher Ausflug zu dem einen oder anderem Thema und das Leben ist eindeutig sehr viel besser zu ertragen ;)

Gestern habe ich in meinem Blog ausgiebig nach einem bestimmten Post gesucht und dabei so manchen anderen nochmal gelesen. Ist es narzistisch über seine eigenen Scherze und Wortwitze lautstark zu lachen? *grübel* Ach was! Das ist sicherlich total normal... 

Und ich weiß jetzt auch wieder, warum ich so wenig geschrieben habe: Ich komme einfach nicht dazu. Eben klingelte es wieder und meine Nachbarin wollte einen Schraubenzieher für ihr Babyfon. Irgendwie klingelt hier immer irgendwas und dann will jemand was. Gestern abend, als ich mir dachte, "so, jetzt noch fix den Laptop anwerfen, ein wenig lesen, eine Email schreiben und einfach mal die Seele baumeln lassen.", klingelte auch mal wieder das Telefon und irgendwer (der vor allem nie anruft, wenn nicht die Welt untergeht) hat mir 45min meiner Lebenszeit gestohlen mit Problemen, die mich so langsam nicht mehr interessieren, weil ich es nicht mehr einsehe mich um Leute zu kümmern, die sich nicht um mich kümmern. Ich habe mittlerweile so oft erlebt, dass ich traurig war und irgendwo loswerden wollte, dass es mir mies geht und statt solcher Sätze wie "Och, Kleines, das ist ja schrecklich. Hey, willst du mal raus und nen Kaffee trinken?" sowas kam wie "Ja. Schlimm... Du, sag mal, hast du schon gesehen, dass die Plakate für die Bioparty hängen? Die haben da auch zwei Djs, also echt für jeden was. Gut, hauptsächlich R'n'B und HipHop, aber da stehste ja auch drauf, hm?" Ja nee, is klar -.- Ich frage mich langsam, warum ich eigentlich immer für jeden da bin und teilweise nachts angerufen werde, weil irgendwem was akut Sorgen macht, aber sich kaum jemand für mich interessiert, wenn das Problem dann mal gelöst wurde. Meistens gibt es nichtmal ein "Danke". Oft nichtmal ein "Habe ich dich geweckt?" morgens um 4h. Also, warum bin ich immer noch so blöd mir für andere Sorgen zu machen, Lösungen zu machen, etc pp?! Mag wahrscheinlich daran liegen, dass ich immer noch an das Gute im Menschen glaube, treffe ich doch immer mal wieder Menschen, die mich beeindrucken und eventuell mal nicht menschlich enttäuschen.

Diesbezüglich war dieses letzte Jahr wirklich mies. Im Januar habe ich einfach mal beschlossen, mich nicht mehr bei den Menschen zu melden, die sich auch nicht bei mir melden. Sehr seltsam, wie sehr mein Freundeskreis in dieser Zeit geschrumpft ist. Allerdings muss ich sagen, dass diejenigen, die ich jetzt noch habe, mir wirklich viel geben und ich wahrscheinlich deshalb auch total geknickt war, als mein bester Freund ankündigte mal eben ans andere Ende der Republik zu ziehen.  Naja, was heißt war, ich bin es noch immer, aber das wird sich legen. Schließlich ist eine Doktorandenstelle nichts, worüber man traurig sein sollte, also werde ich einfach versuchen mich für ihn zu freuen anstelle von für mich traurig zu sein... Was sagte doch ein guter Freund in meiner Schulzeit immer wenn ich traurig war? "Ein großes Herz ist eben leichter zu treffen..."

Nun soweit dazu. Sicherlich fällt mir auch noch was nettes ein. Stille. Zumindest fällt mir was nettes ein, das ich jetzt tun könnte: Lesen. Und das werde ich dann jetzt auch machen ;)

In diesem Sinne - Ob großes Herz oder nicht, man muss sich nicht alles gefallen lassen... - Tigga.

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